Ich habe mein Kind verlassen, für mich, für ein glückliches Leben…
Ihr kennt mich nicht aber Ich kenne euch… Ich war früher auch so eine Ich habe etwas gehört/gelesen und SOFORT mein Urteil gefällt. Ich möchte euch heute meine Geschichte erzählen in der Hoffnung euch ein wenig zum nachdenken zu bringen.
Ich wurde nach nicht mal 6 Monaten Beziehung schwanger. Mein Partner war Ü25 und Ich die erste Freundin/Frau in seinem Leben. Es war erstmal ein Schock,er wollte auch im ersten Moment eine Abtreibung. Nach einigem Hin und Her beschlossen wir zusammen zu bleiben und zusammen dieses Kind zu bekommen. Im Frühjahr drauf zogen wir in die erste gemeinsame Wohnung und bekamen eine wunderbare kleine Tochter.
Er entstammt einer eher konservativen Familie und es war absehbar das wir eines Tages heiraten würden… Das gehört sich ja schließlich so.
Vor der Geburt meiner Tochter lernte ich einen anderen Mann kennen und verliebte mich. Doch ich blieb beim Vater meiner Tochter. Der andere Mann war einiges Älter und er reizte mich sehr. Jedoch lebte er 400 km entfernt und wir behielten Kontakt über Telefon,Facebook und Skype.
Es kam wie es kommen musste… Mein Partner und Ich entfernten uns immer mehr voneinander und Ich idealisierte den anderen Mann immer mehr. Nichts desto trotz heiratete ich den Vater meiner Tochter (nicht ohne den anderen Mann darüber zu informieren). „Ich möchte nicht schuld sein eine Familie zerstört zu haben“ Doch es war längst zu spät ich wertete den partner/meinen mann immer mehr ab und war unzufrieden. Ich war mit der Situation heillos überfordert und auch mein Mann bemerkte es, er stumpfte einfach immer mehr ab. Zärtlichkeit gab es nach der Hochzeit so gut wie gar nicht mehr. Ein halbes Jahr nach der Hochzeit hatte ich sehr intensiven,täglichen Kontakt zu dem anderen Mann. Da Ich merkte das die Ehe fest steckte fragte ich meinen Mann :“Bist du glücklich? Liebst du mich?“ „Glücklich?
Wer ist das schon… Ich bin ganz zufrieden mit meinem Leben… Und Liebe? Naja ich mag dich ich finde wir kommen gut zurecht“
Na Bumm… Ich wollte kein zufriedenes Leben… Ich wollte ein glückliches Ich wollte glücklich sein…
Aber da war ja noch meine süße kleine Tochter…
Mein süßes kleines Mädchen. Ich hatte wahnsinnige Angst vor einer Trennung,bin Ich doch selbst ein Scheidungskind das Jahrelang als Ping-Pong-Ball zwischen den Eltern fungierte. Das wollte ich Ihr auf keinen Fall antun.
Mein Mann redete immer davon das Er niemals nie im guten eine Trennung durchziehen könne und er mich in jedem Fall hassen würde,auch würde er mir die Tochter nie freiwillig überlassen…
Meine Tochter leidet an Neurodermitis,kann mit Stress ganz schlecht umgehen bzw es wirkt sich sofort auf die Haut aus. Mehrere Klinikaufenthalte waren schon nötig wegen der schlimmen Haut.
Mein kleines Mädchen ging mit knapp 2 Jahren erst in eine Kita (wegen der Haut), hatte die Familie meines Partners (Omas,Opas,Tanten,Onkels,…) und somit eine gutes soziales Umfeld. Die Haut wurde besser aber ich immer unglücklicher.
Ich verließ meinen Mann und meine Tochter. Ich ging 400 km weit weg zu dem anderen Mann…
Ja ich habe mein Kind verlassen,für mich,für ein glückliches Leben. Das ist mittlerweile 3 jahre her. Mein kleines Mädchen wird 5,der Papa und ich sind beste Freunde,selbst die Männer untereinander verstehen sich super,mein Ex Mann macht bei uns Urlaub,ich kann meine Tochter sehen wann immer ich möchte,wir entscheiden Dinge gemeinsam.
Meine Tochter ist glücklich,die Haut hat sich in den 3 Jahren wahnsinnig gut entwickelt.
Ich habe viel und oft geweint und gezweifelt. Der Schritt ist mir nicht leicht gefallen. In ein paar Tagen wird mein kleines Mädchen eine große Schwester werden.
Ja die Raben Mutter die ihr Kind verließ ist wieder schwanger.
Aber wisst ihr … Wir haben eine Bindung zueinander… Sie weiß wer Mama ist und das ich da bin wenn sie mich braucht. Heute 3 jahre später kann ich sagen: „Wir haben es so gelöst das es am Besten für unser Kind ist. Wir haben zum Wohle des Kindes gehandelt.“
Ich weiß das es viele nicht verstehen und nie verstehen werden. Das ist ok,das verlange ich
auch gar nicht.
Ich möchte nur das ihr in Zukunft vielleicht 1 Minute innehaltet,bevor ihr gleich ein Urteil fällt.
P.S. Der Vater meiner Tochter ist für unsere Tochter der beste Vater auf der Welt. Ich bin ihm jeden einzelnen Tag dankbar das er mich am Leben Teil haben lässt und wir so gut miteinander auskommen. Und natürlich war nicht ALLES schlecht in der Beziehung…
„Wenn du nicht gegangen wärst,hätte ich dich nie verlassen,hätte wohl nie gewusst was es heißt frei und glücklich zu sein“