
Warum wir unseren Sohn Leo zurückstellen ließen – und was fast schiefgelaufen wäre
Wir möchten mit diesem Beitrag Eltern Mut machen, die vielleicht in einer ähnlichen Situation stecken. Denn auch wenn es sich manchmal wie ein Kampf gegen Windmühlen anfühlt – es lohnt sich, für sein Kind einzustehen.
„Er braucht noch ein bisschen“ – und das ist okay
Leo ist ein fröhlicher, kluger und neugieriger kleiner Junge. Aber eben auch sensibel, verträumt – ein Kind, das ein bisschen länger braucht, um in neuen Situationen anzukommen. Schon im Kindergartenjahr merkten wir: Er ist noch nicht bereit für die Schule. Nicht geistig, nicht körperlich, nicht emotional.
Da waren kleine Defizite in der Motorik, in der Konzentration, und irgendwie spürten wir ganz deutlich: Er braucht einfach noch ein Jahr. Ein Jahr zum Reifen, zum Wachsen, zum Spielen. Kein Druck, kein Schulranzen, kein Sitzenbleiben-Müssen in einem System, das ihn überfordern würde.
Die Rückstellung: Unser Wunsch – aber nicht sofort für alle verständlich
Wir kommunizierten frühzeitig mit dem Kindergarten, dass wir eine Rückstellung ins Auge fassen. Doch leider wurde unsere Einschätzung nicht geteilt.
Das war der erste kleine Schock: Man kennt sein Kind doch am besten, oder?
Dann kam die Schuleingangsuntersuchung – viel zu spät. Die Entscheidung über eine Rückstellung konnte also erst getroffen werden, als es schon fast zu spät war. Alle Kindergartenplätze waren bereits vergeben.
Und plötzlich standen wir da, mit einer bestätigten Rückstellung – aber ohne Kindergartenplatz.
Notplatz. Notfall. Nerven am Ende.
Ehrlich? Es war ein Albtraum. Die Vorstellung, Leo aus seiner gewohnten Umgebung reißen zu müssen, nur weil wir ihm Zeit geben wollen, war kaum auszuhalten. Wir hatten doch nur sein Bestes im Sinn!
Zum Glück – und ich meine wirklich: zum riesengroßen Glück – bekamen wir nach vielen Telefonaten, E-Mails und Tränen einen Notplatz im alten Kindergarten. Er darf bleiben. Noch ein Jahr Kind sein. Noch ein Jahr wachsen.
Was wir daraus gelernt haben – und was wir anderen Eltern sagen wollen
🧡 Hört auf euer Bauchgefühl.
🧡 Lasst euch nicht verunsichern, wenn andere es anders sehen.
🧡 Kommuniziert klar, aber rechnet mit Bürokratie und seltsamen Timings.
🧡 Sichert den Kindergartenplatz rechtzeitig – ja, auch wenn ihr nur denkt, dass ihr zurückstellen wollt.
Fazit: Rückstellung ist kein Rückschritt – es ist ein Geschenk
Leo bekommt Zeit. Zeit, die er braucht. Zeit, die viele Kinder heute nicht mehr bekommen dürfen.
Für uns war die Entscheidung zur Rückstellung nicht immer leicht – aber sie war richtig.
Wenn du also auch vor dieser Entscheidung stehst: Nimm dir die Zeit, informiere dich, und vor allem – trau dich, für dein Kind einzustehen.
Denn manchmal ist ein Schritt zurück genau das, was es braucht, um später mit voller Kraft nach vorne zu gehen. 💪✨